Wenn Kinder ihre ersten Worte sprechen ist das ein Meilenstein, der gefeiert wird. Manchmal geht es dann plötzlich ganz schnell und wir kommen aus dem Staunen über die neuen Wörter oder Sätze, die da gesagt werden, gar nicht mehr heraus. Doch manchmal ist das Thema Spracherwerb auch mit großen Sorgen auf Elternseite verbunden. Wenn die Kinder „zu spät“ mit dem Sprechen beginnen, wenn sie undeutlich sprechen oder noch „zu viele“ Grammatikfehler machen. Warum wir unseren Kindern trotzdem vertrauen können und warum es so wichtig ist, sie einfach anzunehmen, statt sie zu korrigieren, davon handelt dieser Artikel.
Wir sprechen mit unseren Kindern von Anfang an normal und nicht in Babysprache
Für mich fühlte sich diese Babysprache irgendwie schon immer befremdlich an. „Mach mal eiei“ oder „hast du dir Aua gemacht?“, gab es bei uns nicht. Wenn eine fremde Person zu unserer Tochter sagte: „Schau mal, ein Wauwau“ wusste sie nicht, was gemeint war. Für sie war das ein Hund.
Genauso habe ich nicht von mir in der dritten Person gesprochen: „Die Mama geht mal auf’s Klo“, oder so ähnlich. Ich frage auch schon immer: „Hast DU Hunger?“ und nicht „hat die Fleur Hunger?“
Ehrlich gesagt, verstehe ich überhaupt nicht, woher diese Angewohnheit kommt, in der dritten Person zu sprechen.
Warum sind so viele Menschen der Meinung, mit einem Kind müsste man irgendwie auf eine besondere Art und Weise sprechen? In möglichst einfachen Sätzen und mit speziellen Babywörtern?
Die Entwicklung des menschlichen Körpers ist so ein Wunder und passiert doch von ganz allein. Am Anfang haben wir liegende, strampelnde, kleine Babys. Irgendwann lernen sie robben und krabbeln. Und zwar nicht, weil wir ihnen das vormachen, sondern weil es einfach zu ihrer Entwicklung gehört. Sie hören uns jahrelang sprechen und lernen still und leise täglich dazu, bis sie selbst ihr erstes Wort sagen. Dafür müssen wir auch nichts tun, das geht von ganz alleine.
Unsere Kinder sind so schlau und weise, ich finde wir dürfen ihnen da ruhig mehr zutrauen.
Die Dinge beim Namen nennen
Ich erinnere mich noch daran, wie ich als Lavanda klein war eines Tages Cashewkerne aß und als sie fragte, was das sei, sagte ich „Nüsse“. Dann fiel mir auf, dass ich hier tatsächlich bewusst nicht „Cashewkerne“ gesagt hatte, weil ich dachte, das Wort sei noch zu schwer für sie. Irgendwie dachte ich, weil Cashew ja etwas kompliziert geschrieben wird, ist es auch noch zu schwer für sie auszusprechen. Dabei ist das ja völliger Quatsch, denn sie weiß ja noch gar nicht, wie man es schreibt! Also habe ich ihr bei der nächsten Gelegenheit auch den richtigen Namen genannt. Sie lernte also das Wort „Käschiu“ und sprach dann auch ohne Probleme „Käschiukerne“ nach. 🙂
Für Kinder ist Lernen immer mit Spaß und Spiel verbunden. Daher ist es für sie auch nicht schwer, von Anfang an, den Unterschied zwischen einer Meise und einer Amsel zu lernen. Die beiden Tierarten sehen doch auch unterschiedlich aus, warum dann nicht gleich den genauen Namen nennen? Wenn wir unseren Kindern immer nur „Vogel“, „Baum“ und „Blume“, vorsagen, lernt es natürlich auch nur diese Wörter. Sagen wir aber von Anfang an „Amsel“, „Birke“ oder „Löwenzahn“ dann lernen auch sie diese Begriffe ganz spielerisch und ohne Anstrengung.
Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass wir selbst die verschiedenen Arten kennen. Aber da es uns auch interessiert und Spaß macht, sie zu lernen, schlagen wir auch gelegentlich gemeinsam die Vogel-, Insekten-, Baum-, oder Pflanzenarten nach. Ich weiß noch, wie beeindruckt eine andere Mutter war, als meine dreijährige im Sommer Spitzwegerich auf der Wiese suchte, um damit ihren juckenden Insektenstich einzureiben. Es kommt manchen Menschen so erstaunlich vor, dass Kindern in dem Alter schon verschiedene Pflanzen kennen oder dieses Wissen haben. Doch das ist einfach ein ganz normales Beispiel von Lernen mitten aus dem Leben. Und gerade in den jungen Jahren geschieht das einfach so nebenbei! Später wird es mühsam, sich all die neuen Pflanzennamen zu merken, wie du ja sicherlich weißt. 😉
„Korrigier mich nicht!“ – Ein Buch von Bärbel Koch
Zum Thema Sprachentwicklung beim Kind gibt es ein tolles kompaktes Büchlein von Bärbel Koch, auf das ich kürzlich gestoßen bin. Das Buch heißt: „Korrigier mich nicht! Sprechen lerne ich von selber“.*
Es bestärkte mich in meiner Haltung, dem Kind zu vertrauen, was das Sprechen lernen angeht. Bärbel Koch ist Logopädin und arbeitet seit über 25 Jahren in diesem Beruf. Sie beobachtet seit vielen Jahren Veränderungen. Es gibt immer mehr Kinder mit Sprechstörungen und diese werden immer komplexer. Sie fragte sich woran das liegen könnte und hörte von Erziehern und Ärzten oft Begründungen wie; es wird zu wenig vorgelesen und zu viel Fernsehen geschaut oder die Eltern sprechen zu wenig mit ihrem Kind. Doch ihrer Erfahrung nach, hat dies hauptsächlich andere Gründe.
Ich habe ihr ein paar interessante Fragen zum Thema Sprachentwicklung gestellt und wie wir unsere Kinder am besten dabei unterstützen können, sprechen zu lernen.
Was sind deiner Meinung nach die Hauptgründe für vermehrte Sprechstörungen bei Kindern?
Es gibt bestimmt viele Gründe, die man aufführen könnte. Für mich hat sich jedoch in den letzten Jahren immer mehr ein Grund herauskristallisiert, der für mich sehr schwer wiegt: Wir lassen unsere Kinder nicht in Ruhe die Sprache entdecken, erforschen und ausprobieren. Wir greifen ein, indem wir sie korrigieren, kritisieren, zurechtweisen und sie zum Nachsprechen auffordern.
Was hat die orale Phase mit der Sprachentwicklung zu tun? Warum ist sie so wichtig für die Kinder?
In der oralen Phase steckt das Kind alles, was es in die Finger bekommt, in den Mund. Das ist für uns Eltern oft eine anstrengende Zeit und wir bekommen Angst, dass es sich verschlucken könnte oder gefährliche Keime dadurch aufnimmt. Für die Entwicklung des Sprechens ist diese Phase aber sehr wichtig.
Mit jedem Gegenstand, den das Kind in den Mund nimmt, nimmt es verschiedene Dinge wahr und jeder einzelne Gegenstand ist für die Kinder so spannend zu entdecken. Es lernt Unterschiede zu spüren und wahrzunehmen wie zum Beispiel: hart und weich, spitz und stumpf, flüssig und fest, rau und glatt, leicht und schwer, kalt und warm. Die Zunge lernt, sich in alle möglichen Richtungen zu bewegen und lernt zu fühlen.
Durch die vielen Berührungen bekommt das Kind eine Vorstellung davon, wie der Mundraum geformt ist. Es entwickelt also dadurch ein Bewusstsein für den Mundraum, die Zunge, die Zähne und die Lippen. Wenn ich mich in einem Raum gut auskenne, dann kann ich mich darin auch gut bewegen, was ja die Zunge, die Lippen und der Kiefer tun muss. Kinder, die hier wenig Gespür haben, können oft ihre Zunge nicht so formen, damit bestimmte Laute gebildet werden können.
Was passiert, wenn wir Kinder beim Reden unterbrechen und korrigieren?
Das Sprechenlernen ist ein ganz natürlicher Prozess, der unbewusst abläuft. Dieser Prozess dauert sehr lange, ist mühsam und störanfällig. Stellen wir uns ein Uhrwerk vor. Alle Zahnräder müssen ineinandergreifen, damit die Uhr laufen kann. So müssen auch viele Faktoren zusammenspielen, damit das Lernen der Muttersprache gelingt. Wenn es keine körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen gibt, läuft das „Uhrwerk“ von alleine und perfekt.
Während des Sprechenlernprozesses wird Schritt für Schritt die Sprache entdeckt, erforscht und ausprobiert und das, wie gesagt, alles unbewusst. Die Kinder nehmen immer genau das wahr und können sich das aus der Alltagssprache herausziehen, was sie gerade für ihr Weiterkommen brauchen.
Wenn wir jedoch anfangen, sie zu korrigieren und sie somit auf noch bestehende Fehler hinweisen, holen wir die Kinder aus ihrer Unbewusstheit heraus. Auf einmal müssen sie sich darüber Gedanken machen, wie man etwas richtig sagt und was falsch ist. Sie bekommen den Eindruck, dass irgendetwas mit ihnen nicht stimmt und dass das Lernen ihrer Muttersprache schwierig sein muss.
In diesem Moment ist es, wie wenn wir in das Uhrwerk Sandkörnchen werfen und das Uhrwerk bleibt stehen oder geht nicht mehr so schnell und in der gleichen Geschwindigkeit wie vorher. Die Kinder hören auf, die Sprache weiter in dem Maße zu erforschen und auszuprobieren, wie sie es vorher taten. Wenn evtl. sogar über bestimmte Sprechfehler Witze gemacht werden, kann es sein, sie sagen bestimmte Wörter einfach nicht mehr, werden sehr schüchtern oder hören im Extremfall sogar ganz auf zu reden.
Sollten wir mit kleinen Kinder auf eine besondere Art und Weise sprechen?
Ich finde, wir sollten mit unseren Kindern immer ganz „normal“ reden, so wie wir mit Erwachsenen auch reden. Das heißt, wir sollten nicht unsere Stimme verstellen, langsamer reden als wir normal reden, extra einfach, in kurzen Sätzen oder Silben besonders betonen.
Wir müssen uns immer klar sein, dass wir die Vorbilder für unsere Kinder sind, in allen Bereichen. Das heißt, wenn unser Kind uns hört, sollte wir so sprechen, wie wir möchten, dass unsere Kinder einmal sprechen sollen.
In den ersten 6 Monaten ist es total normal, dass wir mit ein wenig erhöhter Stimme mit den Babies sprechen. Das hat sogar einen positiven Effekt, da die Säuglinge dies dann besser wahrnehmen können. Später ist das aber nicht mehr sinnvoll und hat auch keine Wirkung mehr, außer dass die Kinder unserer Sprechstimmlage eventuell nachahmen werden.
Die sogenannte Babysprache ist denke ich entstanden, um es den Kindern leichter zu machen, da diese Laute oft nicht kompliziert auszusprechen sind und oft mit mehr Emotion vermittelt werden. Ich denke es ist nicht dramatisch wenn man solche Ersatzwörter benutzt und z.B. sagt: „Wir gehen jetzt ada.“ oder „Schau mal ein Wauwau.“ Irgendwann sollten dann eben die richtigen Wörter eingeführt werden, damit das Kind in der Schule nicht noch vom „Hüa“ erzählt, auf dem es am Wochenende geritten ist.
Wie verhalten wir uns am besten, wenn unser Kind stottert?
Ich weiß, dass ist jetzt leichter gesagt als getan: „Ruhig bleiben!“
Ich habe das selber erlebt, als mein Sohn anfing, zu stottern. Das ist erstmal ein Schock. Es dauerte auch fast 18 Monate, aber auch wenn er teilweise sehr heftig gestottert hat, hat es sich von alleine gegeben.
Was man auf jeden Fall nicht machen sollte ist, das Kind zu stoppen und ihm zu sagen, wie es zu atmen oder zu sprechen hat oder dass es sich erstmal beruhigen soll, oder dass es zuerst nachdenken soll, bevor es redet. Das macht alles noch schlimmer.
Man sollte auch vermeiden das Kind zu viel zu fragen oder aufzufordern zu reden, denn das bedeutet Sprechdruck. Das Kind erlebt dann, dass es reden soll, obwohl es jetzt gerade gar nichts erzählen will. Mit den Fragen sind offene Fragen gemeint, also Fragen die mit „Wie“, „Wer“, „Wo“, „Warum“ oder ähnliches beginnen. Auch Aufforderungen wie: „Erzähl doch mal der Oma, wo du gestern warst.“ sollte man vermeiden.
Wenn das Kind sehr aufgeregt ist, sollte man bei sich bleiben und schauen, dass man selber ruhig bleibt und etwas langsamer spricht. Wenn das Kind einen unterbricht, sollte man es sagen lassen, was es auf dem Herzen hat. Ansonsten müsste man es vertrösten und zu einem späteren Zeitpunkt fragen, was es sagen wollte, was dann wieder Sprechdruck auslöst.
Ist es ok mit dem Kind im Dialekt zu sprechen oder wird es dadurch später Schwierigkeiten bekommen?
Ich finde man sollte mit seinen Kindern genauso sprechen, wie man sonst auch mit seinem Partner oder anderen Erwachsenen spricht. Alles andere wäre unauthentisch und unnatürlich. Natürlich kann es dadurch in der Schule anfangs etwas Probleme geben, aber das gibt sich mit der Zeit. Wenn viel vorgelesen wird, kommen die Kinder auch mit Hochdeutsch in Kontakt.
Was sollte man bei zweisprachiger Erziehung beachten?
Jeder sollte mit seinen Kindern die Sprache sprechen, die seine Muttersprache ist und dabei bleiben. Meine Muttersprache ist deutsch, also rede ich mit meinen Kindern nur deutsch, auch wenn ich sehr gut englisch sprechen kann. Wenn in der Familie der Vater und die Mutter verschiedene Muttersprachen haben, dann redet jeder mit dem Kind in seiner Muttersprache.
Es könnte also sein, dass zum Beispiel der Vater mit den Kindern polnisch spricht, die Mutter türkisch und wenn die Eltern miteinander sprechen, sie vielleicht deutsch oder englisch sprechen. Es ist auf jeden Fall sehr wichtig, dass man bei seiner Muttersprache bleibt und nicht immer mal wieder wechselt. Das verwirrt die Kinder sehr stark und es kann passieren, dass die Kinder beide Sprachen nicht richtig lernen, da sie noch nicht unterscheiden können, wann die eine und wann die andere Sprache gesprochen wird.
Wenn anstatt der Muttersprache eine andere Sprache gesprochen wird, weil man das Kind z.B. auf den Kindergarten vorbereiten möchten, aber diese Sprache mit Akzent und mit grammatikalischen Fehlern gesprochen wird, wird das Kind diesen Akzent und auch die Fehler übernehmen.
Woran erkennen wir, dass der Gang zur Logopädin wirklich notwendig ist?
Das ist nicht so leicht zu sagen. Prinzipiell rate ich immer dazu, das Kind mal beim Logopäden vorzustellen, wenn man sich Sorgen macht oder sich Gedanken macht ob alles in Ordnung ist. Es gibt Normen an denen man sich orientieren kann. Zum Beispiel sollten alle Laute, außer dem /s/ mit fünf Jahren beherrscht werden. Mit zwei Jahren sollte das Kind mindestens 50 Wörter in seinem Wortschatz haben und die ersten Wortkombinationen bilden.
An wen richtet sich dein Buch?
Ich habe mein Buch vor allem für Eltern geschrieben, die ihr Kind in der Sprachentwicklung optimal begleiten und unterstützen wollen. Daneben ist es ebenso interessant und hilfreich für Großeltern, ErzieherInnen und alle, die mit Kindern zu tun haben, die im Spracherwerb sind, also zwischen 0 und 5 Jahren.
Wo kann man dich finden?
Ihr könnt gerne Kontakt mit mir aufnehmen über die Mailadresse: info[at]logopaedie-spaichingen.de oder in meine Facebookgruppe kommen: Frag doch mal die Logopädain!
Mein Buch könnt ihr entweder bei Amazon kaufen (siehe Klick auf das Buchcover) oder es über andere Online-Shops, wie zum Beispiel epubil bestellen.
Buch-Verlosung!
Bärbel hat mir freundlicherweise ein Exemplar ihres Taschenbuches zur Verlosung für euch zur Verfügung gestellt. Wenn ihr es gewinnen wollt, schreibt einfach bis zum 29. Juli 2018, 18 Uhr einen Kommentar unter diesen Artikel. Viel Glück!
Vielen Dank für das Interview und den Einblick in deine Arbeit, liebe Bärbel!
[su_frame]*Die mit * markierten Links sind Affiliate-Links. Wenn du über diese Links etwas bei Amazon bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich bleibt der Preis natürlich der gleiche.[/su_frame]
Guten Abend zusammen!
Toller Artikel – tolles Buch. Ich bin selbst als Logopädin tätig und zur Zeit in der Elternzeit meiner zweiten Tochter.
Seit ich selbst Mama bin, hat sich mein Denken und meine Haltung bezüglich der kindlichen Entwicklung verändert. Jedes Kind entwickelt Kompetenzen. Manche nur nicht sprachlich, sondern motorisch oder auf andere Weise. Wenn ich in einem Jahr wieder in meinem Beruf zurückkehre, würde ich gerne die Gedanken von Bärbel Koch in die Welt hinaustragen. Anders würde es sich nicht mehr gut für mich anfühlen.
Liebe Rebecca,
ich wünsche mir so sehr, dass es noch mehr Logopäden gibt, die so denken und dies an die Eltern, die zu ihnen kommen, weiter geben.
Liebe Grüße, Bärbel
Vielen lieben Dank für diesen sehr ausführlichen Artikel.
Als gelernte Erzieherin und Mama eines drei jährigen Sohnes wurde ich immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass er nicht richtig spricht, ich zu wenig mit ihm sprechen würde. Andere Kinder seien ja viel weiter und jünger!
In Gesprächen war ich immer die starke Mama, doch abends als ich alleine in der Küche saß, weinte ich und mich überkamen Sorgen, Nöte und Ängste.
Musste ich mir vielleicht wirklich Gedanekn machen?
Nein!
jedes Kind ist individuell!
Warum setzten Eltern andere Eltern unter Druck? Warum machen sie ihnen Angst?
Wir sollten doch zusammen halten, uns stärken, dankbar sein sein für das größte glück auf Erden, welches wir in seiner Entwicklung begleiten dürfen.
Liebe Maria,
leider geht es bis jetzt in unserer Gesellschaft oft um Leistung und Konkurrenz. Wir sind selber so groß geworden und stecken oft noch in unserer Programmierung fest. Zum Glück denken immer mehr junge Menschen um.
Ich freue mich wenn mein Buch Eltern bestärkt, ihren Kindern, in ihrer gesamten Entwicklung, mehr zu vertrauen, sie begleiten und entspannt bleiben. Denn wenn die Kinder unter Druck sind, geht das Lernen auch nicht mehr wirklich gut.
Liebe Grüße, Bärbel
Ich empfinde es als außerordentlich bedeutsam, Kinder in ihrem Rhythmus entwickeln zu lassen. So auch in der Sprachentwicklung. Ein tolles Interview.
Lieber Jan-Dirk,
da hast du Recht. Alles andere macht für mich keinen Sinn. Wir entwickeln uns alle am besten, wenn wir es in unserem Tempo, zu unserer Zeit selbstbestimmt lernen dürfen.
Alles Liebe, Bärbel
Interessantes Thema, auch mir widerstrebt es zutiefst mein Kind ständig zu verbessern. Egal bei was. Leider ist dieses Wettbewerbsdenken der Eltern so omnipräsent und schon zur Normalität geworden.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Liebe Sina,
von diesem ständigen Wettbewerb muss man sich echt frei machen und ich weiß, dass das nicht so ganz einfach ist.
Ja, das Gras wächst nicht schneller und besser, wenn man daran zieht. Aber es wächst besser, wenn man es lässt. Das erlebe ich in letzter Zeit so oft, dass wenn die Kinder keinen Druck mehr von mir spüren, sie veil schneller lernen und sich teilw. selber verbessern, obwohl ich gar nichts gesagt hatte oder fragend geschaut habe.
Trotz allem gibt es Fälle, da ist Logopädie wirklich sinnvoll und auch notwendig. Doch die Eltern haben nicht die Aufgabe korrigierend einzugreifen.
Ein tolles Interview! Wir machen offenbar schon vieles richtig, aber z.B. die Sache mit dem Sprechdruck und dem „Erzähl doch mal…“ war mir neu und werde ich auch direkt berücksichtigen. Danke!
Das Buch würde ich gerne gewinnen, selbst lesen und später verschenken. 🙂
Für uns ist Sprache und sprechen lernen sehr wichtig, da unser Kleiner bilingual aufwächst.
Das Buch wäre sehr guter Input für uns!
Das Buch interessiert mich sehr. Unsere Kinder wachsen 3-sprachig auf, der Ältere hat erst mit über 2 Jahren angefangen zu sprechen. Manchmal mischt er die Sprachen und wird von Oma korrigiert. Davon halte ich nichts und wurde hier im Artikel noch einmal bestätigt: Kinder lernen vieles von alleine bzw. durch Nachahmen.
Super Blogartikel! Ich habe viel dazugelernt und möchte mich noch mehr mit dem Thema beschäftigen, da ich ein Kleinkind habe
Vielen Dank für das spannende Interview!
Wie geht man mit weit verbreiteten Fehlern um, wenn alle im Umfeld des Kindes diese machen? Also zb den klassischen „Emperativ“ -> helf mir anstatt hilf mir? (Finde ich ganz furchtbar) Aushalten und auf die Schule hoffen??
Liebe Reni,
alles was wir oft hören übernehmen wir meist irgendwann. Das geht v.a. Kindern so, da sie ja nicht wissen wie es richtig ist. Sie müssen sich am Umfeld orientieren und wenn es da z.B. eine Freundin gibt, die man sooooo gerne hat, dann kann es sein, dass man sogar anfängt zu lispeln, weil es eben die Freundin auch tut. Tja, und das mit den unregelmäßigen Verben ist für viele ein Problem.
Du kannst es nur selber immer richtig sagen und wenn du Glück hast wird es in der Schule durch das Lesen besser.
Wenn aber durch das Umfeld öfter /helf mir/ zu hören ist und ab und zu von Dir /hilf mir/ gehört wird ist die Chance gering, dass deine Variation verwendet wird.
Ich weiß nicht wie alt Deine Kinder sind. Man sagt, ab 5 Jahren kann man mit Kindern über die Sprache sprechen (Metaebene). Du könntest das einfach mal ansprechen, dass dir das allgemein auffällt, dass das alle so sagen, aber es eigentlich anders heißt.
Vielen Dank für diesen Artikel. Mich interessiert dieses Thema und auch das Buch sehr, weil ich selbst mit Sprachproblemen aufgewachsen bin. So wie im Artikel beschrieben, habe ich mich sprachlich sehr zurückgehalten, aus Angst, was falsch auszusprechen. Unter anderem hat die Zweisprachigkeit, die in meiner Familie sehr inkonsequent umgesetzt wurde, vieles dazu beigetragen. Meiner Zeitsprache trauere ich da bis heute hinterher. Froh bin ich, dass ich heute immerhin mit der Grammatik klar komme und hauptsächlich nur bei der Unterscheidung von der/das (also m. oder n.) nachschlagen muss. 😉
Hallo,
toller Artikel.
Danke für den Input.
Das Buch wird auf alle den Weg in mein Bücherregal finden! Egal auf welchem Weg 😉
Ganz liebe Grüße