Ein Schlafsack und das Planschbecken liegen noch im Wohnzimmer. Neben dem Herd stehen mehr Ölflaschen als gewöhnlich. Meine Töchter tragen bunt gebatikte T-Shirts…
Alles Dinge, die mich an das Familencamp erinnern, das ich letzte Woche in Stutensee organisiert habe.
Es war wieder soo schön, eine Sommerwoche mit gleichgesinnten Familien zu verbringen und ich dachte mir, ich schreibe einen kleinen Erfahrungsbericht, für alle, die nicht dabei waren und sich fragen, wie so ein Familiencamp eigentlich abläuft.
Begonnen hat der Familien-Gemeinschaftsurlaub am Dienstagnachmittag, als wir so nach und nach auf dem Zeltplatz vor dem Pfadfinderheim eintrudelten.
Insgesamt waren wir diesen Sommer sechs Familien, bestehend aus 9 Erwachsenen und 13 Kindern im Alter von 1-11 Jahren.
Das Wetter war herrlich und ziemlich warm, sodass wir uns mit dem Zelte aufbauen etwas Zeit ließen und uns lieber im Schatten aufhielten und kennenlernten. Die bestellten Lebensmittel wurden noch abgeholt und eine kleine Gruppe fuhr gegen Abend noch zum nahe gelegenen Baggersee, um sich abzukühlen.
Später gab es Abendessen und dann stand endlich auch unser Zelt und ich habe ein paar Solarfackeln und Lampen auf dem Gelände verteilt.
Meine Töchter und ein anderes Mädchen wollten unbedingt draußen schlafen und verbrachten so zu dritt ihre erste Nacht unter freiem Himmel.
Am Mittwochmorgen kündigte sich ein weiterer heißer Tag an, sodass wir spontan beschlossen, den Morgenkreis ausfallen zu lassen, um direkt noch am Vormittag wieder an den See zu fahren.
Diesmal war auch ich mit dabei und es war wirklich herrlich, im kühlen See zu schwimmen und wir haben es alle sehr genossen.
Nachmittags stellten wir auf dem Lagerplatz dann noch ein kleines Planschbecken auf, in dem die Jüngsten ihren Spaß hatten.
Die älteren Kinder suchten sich einen schattigen Platz und spielten Gesellschaftsspiele. Zwischendurch sprangen sie auch zur Abkühlung durch den Rasensprenger.
Abends wurde das erste Lagerfeuer angezündet, allerdings konnte ich selbst nicht dabei sein, weil ich noch einen Ökodorf Live-Call hatte.
Am Donnerstag haben wir es dann geschafft, uns in einer gemütlichen Runde im Schatten auf den Picknickdecken zum Morgenkreis zu treffen. Erstmal wurde mit Gitarrenbegleitung fleißig gesungen. Anschließend wollten wir die nächsten Tage noch etwas planen. Allerdings stellte sich das als etwas schwierig heraus, denn ein paar Kinder hatten nur einen einzigen Wunsch: „Wieder an den See!“ und erschwerten mit ihrem Sprechgesang die weitere Planung.
An den See ging es vorerst dennoch nicht, sondern wir verbrachten den Vormittag am Platz. Wir hatten viele Kinderbücher und Spiele dabei und im Haus gab es einen Tischfußball.
Nach dem Mittagessen holte eine Mutter ihr Material zum Trockenfilzen raus und viele Kinder und ein paar Mamas wurden fleißig kreativ. Diese Begeisterung hielt bis zum letzten Tag an, immer wieder sah man vereinzelt Große und Kleine vertieft beim Filzen. 🙂
Gegen Abend, als es etwas abgekühlt hatte, machten wir noch einen gemeinsamen Spaziergang zum nahe gelegenen Spielplatz durch den Vogelpark.
Der Freitagmorgen war etwas bewölkt und so beschlossen wir, einen längeren Spaziergang zu machen, um den Spielplatz „Wilde Düne“ zu erkunden, der etwas weiter entfernt lag. Das hat sich auch definitiv gelohnt. Auf dem großflächigen Spielplatz gab es jede Menge zu erleben und während die Kinder gespielt haben, konnten wir Erwachsenen uns unterhalten. Glücklicherweise stand neben dem großen Sandkasten auch eine große Tüte voller Sandspielzeug „zur freien Verfügung für alle“, was eine super Sache war, denn wir hatten selbst nichts dabei.
Irgendwann trieben uns der Hunger und die Fotos vom bereits fertig gekochten Mittagessen wieder zurück auf den Zeltplatz und es wurde fleißig geschmaust.
Auch am Freitagnachmittag zog es dann die meisten von uns wieder an den Baggersee zum schwimmen, tauchen und buddeln.
Für den nächsten Tag war ein Ausflug geplant, weshalb ich spät abends noch folgendes in den Gruppenchat schrieb:
„Hallo zusammen, der Plan ist, morgen um 11 Uhr zum Oberwald aufzubrechen. Der Nudelsalat fürs Mittagessen wird vorbereitet und kann dann in Boxen gepackt werden. Es ist ein Salat aus Penne und grünem Pesto mit Mais, Feta, Paprika, Räuchertofu. Wer weiß jetzt schon, dass die Kinder lieber Nudeln pur essen?“
Ich fragte aus Erfahrung…
Falls euch die Antworten interessieren:
- Familie 1: Meine Kinder wollen beide lieber Nudeln pur bzw. nur Mais rein.
- Familie 2: Für meine drei Kids bitte auch Nudeln pur.
- Familie 3: Wir auch nur Nudeln mit Mais 🙂
- Familie 4: Wir auch nur mit Nudeln und Mais.
- Familie 5: Auch lieber nur Nudeln. Am besten ohne alles…
Ja, so ist das manchmal mit den lieben Kindern und dem Essen…
Am Samstagmorgen gab es daher nach dem Frühstück ein Buffet zum Nudelsalat selbst zusammenstellen…
Als alle Boxen gefüllt waren, ging es dann los zum Oberwald, der eine halbe Autostunde entfernt vom Zeltplatz liegt.
Dort machten wir einen Spaziergang durch den Wald bis zu einem Wildpark, wo wir neben Gazellen, Hirschen und Gämsen, sogar Elche mit ihrem Jungen bestaunen konnten.
Auf dem großen Waldspielplatz neben dem Wildpark machten wir Mittagspause und packten unsere Boxen aus. Anschließend banden die Kinder fleißig Knoten in weiße T-Shirts, da diese am Abend noch gebatikt werden sollten.
Am frühen Abend ging es dann zurück zum Zeltplatz. Dort konnten die Kinder Riesenseifenblasen machen und ich rührte die Batikfarben an und legte die T-Shirts zum Färben hinein.
Währenddessen wurde auch das Abendessen vorbereitet. Es war unser letzter gemeinsamer Abend und natürlich durfte auch das Stockbrot nicht fehlen, so wurde nochmal ein Lagerfeuer gemacht und dann konnte sich jeder ein Stockbrot backen!
Eine Familie hatte sogar einen Mini-Popcornmaker dabei, mit dem über dem Feuer ein paar Popcorn gemacht werden konnten.
Und schon war wieder Sonntag und damit der letzte Tag unseres Camps angebrochen. Nach dem Frühstück wusch ich die gebatikten T-Shirts aus und wir entfernten die geknoteten Schnüre, um unsere Kunstwerke zu bestaunen. Die Shirts sind alle richtig toll geworden! 🙂
Dann begannen die Erwachsenen fleißig herumzuwuseln, Zelte abzubauen, Autos zu packen, aufzuräumen und Geschirr abzuspülen.
Es gab noch ein gemeinsames Reste-Mittagessen und dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen!
Ein paar fleißige Helfer waren noch bis abends damit beschäftigt, das Haus wieder auf Vordermann zu bringen (danke!), während ich mit den Kindern schon in der Bahn auf der Heimreise war.
Wie gerne wären wir alle noch ein paar Tage länger geblieben.
Danke für die schöne, gemeinsame Zeit und ich freue mich schon aufs nächste Familiencamp!
Falls du mit dabei warst, erzähle gern in den Kommentaren wie es dir gefallen hat! 🙂 Und falls du selbst gern mal dabei sein magst, trage dich in meinen Newsletter ein, um die nächsten Termine nicht zu verpassen!
Das hast Du toll zusammengefasst, liebe Sophie!
Ich war mit meiner Familie dabei und durfte Sophie bei der Lagerleitung unterstützen, am meisten Spaß hat mir dabei das Kochen gemacht. Als fast alle zum Spielplatz unterwegs waren, habe ich zwei Stunden alleine für knapp 25 Leute gekocht. Einfach mal vier Flaschen Passata in der Sauce verschwinden zu lassen, war schon cool. Wer mag uns nächstes Jahr als Koch und Helfer unterstützen?