Im Sommer dieses Jahres habe ich in einem Familien-Gemeinschaftsurlaub die liebe Nadine kennengelernt. Nadine ist die Mutter von Paul (3,5) und Lotte (6 Monate) und lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Frankfurt. Als sie eines Tages beim Zelten auf der Picknickdecke ihre Busy Bags auspackte, waren nicht nur meine Töchter begeistert. Deshalb habe ich sie gefragt, ob sie nicht einen Gastartikel zu dem Thema für meinen Blog schreiben möchte und es sind sogar gleich drei geworden. Dieses ist der erste Teil.
Was sind eigentlich Busy Bags?
Busy Bags und Quiet Books sind Beschäftigungsmöglichkeiten, die von den Kindern oft alleine, in Ruhe und an einem Tisch bespielt werden können. Das Quiet Book besteht meist aus Filz, wird genäht und die einzelnen Seiten haben oft noch Snaps oder Klettverschlüsse angebracht. Ein typisches Bild im Quiet Book wäre: Auf der einen Seite ein Apfelbaum und auf der anderen Seite ein Korb in den man die Äpfel stecken kann. Das Kind hat nun die Aufgabe, die Äpfel zu ernten.
Jeder kennt die Situation im Restaurant zu sitzen und die Kids langweilen sich vor lauter Wartezeit. Jetzt würde die von daheim mitgebrachte Kiste Lego helfen. Sie könnte ausgeleert werden und die Kinder wären beschäftigt. Ich vermute der Kellner wäre nicht ganz so begeistert…
Hier kommen die Busy Bags zum Einsatz. Die Taschen zur Beschäftigung können auf ganz verschiedene Arten gestaltet werden, je nach Vorliebe der Kids oder der Mama, die sie bastelt.
Einfach starten
Vielleicht habt ihr schon von Quiet Books gehört? Sie sind den Busy Bags (von mir oft Taschen genannt) sehr ähnlich, nur in der Anschaffung der Materialien oftmals teurer und in der Umsetzung wesentlich zeitintensiver.
Letzens war ich mal wieder im Keller und eigentlich nur auf der Suche nach dem Kleber. Beim Auspacken einer Kiste, fand ich dann meine Materialien, die ich für das Quiet Book gekauft hatte. Sofort meldete sich das schlechte Gewissen, denn hier lagen mindestens achtzig Euro an Bastelsachen.
Ich machte mich gleich im Internet auf die Suche nach Vorlagen, um endlich mit dem Projekt zu starten. Während ich voll motiviert suchte, stieß ich eher zufällig auf die Busy Bags. Noch waren sie mir unbekannt, aber die Neugier siegte und ich fing an mich zu informieren.
Die Taschen waren mir gleich sympathisch, denn man konnte die Ideen leicht umsetzen und sofort starten. Eine Schere, Laminierfolie und das passende Gerät, hatte ich bereits zuhause.
Nachdem ich meinem Gewissen gut zuredete, dass ich für das Quiet Book ja erst nähen lernen sollte und das mit zwei Kindern so ganz nebenbei eher schwierig werden würde, hieß mein neuer Plan nun Busy Bags.
Meine ersten Taschen
Alles Filz
Meine erste Tasche war Kaufmanns Zubehör aus Filz (ihr könnt euch sicher denken warum). Ratzfatz waren Nudeln, Eis und Kuchen gebastelt.
Wurst ist schnell aus rosa Kreisen geschnitten. Für Käse, gelbe Vierecke mit Löchern ausschneiden, für das Spiegelei einfach ein Stück weißes und gelbes Filz nehmen. Die Pilze sind auch aus weißem Filz und für die Nudeln habe ich gelbe Schmetterlingsformen geschnitten und mittig mit einem Faden verknotet. Für das Eis und den Lolli habe ich je einen Eisstiel genommen und den Filz daran befestigt. Das Eis besteht aus drei Lagen Filz. Das Stück Torte und die Brote sind aus einem Küchenschwamm. Für die Creme in der Torte, habe ich weißen und braunen Filz genutzt.
Die kleine Raupe Nimmersatt
Eine weitere Tasche war dann die Geschichte der Raupe Nimmersatt. Dazu habe ich auf kleine Steine mit Acrylfarbe die einzelnen Szenen bemalt und immer wenn ich meinem Sohn die Geschichte vorlese, legt er die dazu passenden Steine vor sich hin.
Puzzles
Ein Klassiker unter den Taschen ist ein Puzzle. Hierzu sucht ihr euch einfach einige Bilder die euch gefallen und laminiert sie. Danach schneidet ihr sie mittig durch, so dass ihr zwei Teile habt.
Neugierig geworden?
Im nächsten Teil meines Artikels, stelle ich euch unsere weiteren Taschen im Detail vor und ihr bekommt auch eine Empfehlung für die Grundausstattung, um eure eigenen Taschen zu gestalten.
Wir haben viele Busy Bags die durch Montessori inspiriert sind, weil mir diese Form des Lernens sehr gut gefällt. Auch für Freilerner, Vorschulkinder oder alle die kindergartenfrei leben, gibt es viele Inspirationen, so viel verrate ich schon mal.
Ihr findet aber auch für jedes Alter und jedes Interesse viele Vorlagen kostenlos im Internet. (Anm. von Sophie: Bei der wunderwerkstatt sind z.B ein paar tolle Ideen zu finden.) Oft müsst ihr für die Umsetzung nicht viel kaufen, denn ihr habt es sicherlich schon daheim. Und wenn ihr euch die Taschen zur Aufbewahrung sparen wollt, könnt ihr auchtransparente Zip-Beutel nutzen.
Mein Fazit:
Wir haben jetzt sicher schon zwanzig verschiedene Taschen und es ist noch kein Ende in Sicht. Also Achtung, es besteht definitiv Suchtgefahr! 😉
Eure Nadine
Im zweiten Teil der Artikelserie findest du 21 Kreative Spielideen für Busy Bags und in Teil drei 6 Busy Bags rund um Buchstaben und Zahlen + Verlosung.