An manchen Wintertagen ist es draußen zwar eiskalt, aber wir wissen trotzdem, dass unsere Kinder (oder wir selbst!) dringend Bewegung an der frischen Luft brauchen, damit die Stimmung nicht kippt.
Doch wenn wir dann draußen sind, dauert es vor allem bei Kleinkindern im Schnee nicht lange, bis die Handschuhe nass sind und sie jammern, weil die Hände zu kalt werden.
Oder aber die Kinder rennen wild im Schnee herum und schwitzen, während wir selbst mit kalten Füßen unruhig auf und ab laufen und uns insgeheim wieder mit einer warmen Decke aufs Sofa wünschen.
Wie heißt es immer so schön? Es gibt kein falsches Wetter, nur die falsche Kleidung. 😉
An dem Spruch ist natürlich was dran. Doch es gibt noch mehr Dinge, als Mütze, Schal und Handschuhe, auf die ihr an kalten Wintertagen achten solltet, wenn ihr ein paar schöne Stunden in der Natur verbringen wollt.
Inspiriert von einem Instagram Reel der lieben Jana von ausgebuext.info, habe ich in diesem Artikel meine besten Ausrüstungs-Tipps für kalte Wintertage für dich zusammengestellt, sodass auch der zweistündigen Waldspielgruppe oder dem Familienausflug im Winter nichts mehr entgegen steht.
Hinweis: Der Artikel enthält unbezahlte Werbung und mit * markierte Affiliate-Links für Produkte, die ich aus Überzeugung empfehle. Die meisten Produkte findest du auch gebraucht für weniger Geld über Kleinanzeigen.
Die richtige Outdoor-Kleidung für Kinder an kalten Tagen
Am besten hat sich für kalte Tage im Freien der Zwiebel-Look bewährt, bei dem die Kinder mehrere Schichten übereinander tragen, sodass sie sich je nach Aktivität und Wärmegefühl bei Bedarf leicht etwas aus- oder wieder anziehen können.
Unterwäsche aus Wolle-Seide oder 100% Schurwolle
Schon bei der ersten Schicht, der Unterwäsche, könnt ihr für Wärme sorgen, indem ihr entsprechende Kleidung aus Wolle-Seide oder reiner Wolle besorgt. Tolle Unterhemden oder Leggins aus Wolle-Seide gibt es zum Beispiel von den Firmen hessnatur*, Engel*, Cosilana* oder Dilling*. Waschbär* hat auch tolle Langarmhendchen aus reiner Schurwolle, die noch einen Ticken wärmer sind.
Kauft kurzärmlige Unterhemden ruhig 1-2 Nummern größer, dann sind sie an der Hüfte etwas länger und rutschen nicht so leicht aus der Hose.
Und statt Strumpfhosen empfehle ich Leggins! Denn wenn doch mal Wasser durch die Schuhsohlen dringt oder Schnee in die Stiefel gerät, können die Kinder einfacher ein paar trockene Wechselsocken anziehen, als wenn sie die ganze Strumpfhose ausziehen müssten.
Warme Pullover und Hosen
Auch bei Pullovern und Hosen schwören wir auf 100% Schurwolle. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber das hält einfach am wärmsten. 😉
Was die Pullover angeht, finde ich immer wieder tolle gestrickte Wollpullover für Kinder über Kleinanzeigen von den Marken Finkhof, hessnatur* oder Maas Natur, wir haben dort aber auch schon einige tolle selbstgestrickte Pullover ergattert.
Ansonsten bin ich sehr begeistert von der Wollwalk-Kleidung für Kinder von Waschbär*. Sie haben dort neben reinen Schurwollhemdchen auch tolle warme Wollkleider, Pullover und Jacken. Und ganz besonders mag ich die Wollwalkhosen für Kinder. Es gibt sie bis Größe 134/140, sodass sie auch unsere 10-Jährige noch tragen kann.
Für kleinere Kinder mag ich die Wollwalkanzüge von Disana gern. Unser Leon ist jetzt ein halbes Jahr alt und seit dem Herbst ziehe ich ihm den Wollwalkanzug drüber, wenn wir rausgehen. Das hält ihn ganz wunderbar warm. Siehe auch mein Update zum Alltag mit unserem Baby.
Vor allem im Kleinkindalter können sich die Kinder in Wollwalkkleidung viel besser bewegen, als in dicken Jacken.
Mütze, Schal und Handschuhe
Ich weiß noch, wie ich selbst als Kind meine rote Sturmmütze (so haben wir sie genannt) geliebt habe. Es war einfach so schön kuschelig warm darin und der kalte Wind konnte meine Ohren nicht erreichen. Bis heute bin ich ein großer Fan von diesen Mützen, die auch Schlupfmütze oder Schalmütze genannt werden, weil sie Mütze und Schal in einem sind. Am besten sind die Mützen, wenn sie sogar noch ein Stück über die Schultern gehen, sodass es auch garantiert keine Kältebrücken zwischen Mütze und Jacke gibt.
Eine tolle Auswahl an Schlupfmützen in Wolle oder Fleece/Baumwollkombinationen findet ihr hier bei hans-natur.de*.
Bei Regenwetter oder Schneefall sind Regenhüte praktisch für kleine Kinder. Sie können sich damit freier bewegen, als unter den Kapuzen, mit denen sie meist nur schlecht nach rechts und links schauen können. Regenhüte* gibt es gefüttert und ungefüttert. Sie können natürlich auch über die warme Schlupfmütze gezogen werden.
Seit meine Mädels etwas größer sind, tragen sie allerdings lieber andere Mützen, selbstgestrickt oder second Hand gekauft.
Unverzichtbar ist für uns von Herbst bis in den Frühling hinein ein Loop, auch Schlauchschal oder Multifunktionstuch genannt. Wir haben welche aus Baumwolle (die tragen die Mädels auch gerne im Sommer beim Zelten, wenn die Nächte etwas kühler sind), aus Wolle-Seide und aus Wollflece, sodass sie je nach Wetter auswählen können. Lavanda und Fleur mögen sie viel lieber als „bollige“, lange Schals, die sich auch gerne mal unbeabsichtigt vom Hals abwickeln und dann unpraktisch herunter hängen. Der dünne Loop kann außerdem über den Kopf gezogen auch unter dem Fahrradhelm getragen werden und so die Ohren vor Kälte schützen.
Was Handschuhe angeht, sind diejenigen bei Schnee und Kälte am besten, deren Schaft weit über die Jacke reicht, sodass auf keinen Fall Schnee in den Ärmel rutschen kann. Es gibt zum Beispiel sogenannte Stulpenhandschuhe* von Sterntaler, Trollkids oder Playshoes.
Ansonsten werden hier auch gerne ab und zu selbstgestrickte Handstulpen/Pulswärmer getragen – statt der Handschuhe oder als Ergänzung.
Und neben den dicken Schneehandschuhen haben wir noch einige Paar dünne Fingerhandschuhe. Es empfiehlt sich immer, ein paar Ersatzhandschuhe mit raus zu nehmen, für den Fall, dass die einen nass und kalt geworden sind.
Jacken und Stiefel
Wenn es keine Wollwalkjacke sein soll, finde ich Jacken-Kombinationen praktisch, die in der Regenjacke eine herausnehmbare Fleecejacke haben. So können sich die Kinder je nach Temperatur richtig anziehen. Es gibt sie von zahlreichen Outdoor Marken. (Ich besitze für mich selbst auch so eine.)
Bei Schnee hat sich für uns immer jedoch immer noch ein guter Schneeanzug bewährt.
Die Winterstiefel sollten gut gefüttert sein. Manche Familien kaufen sie extra eine bis zwei Nummern größer, dass bei Bedarf noch dicke Wollsocken darin getragen werden können. Denn wenn die Füße wegen der dicken Socken in den Schuhen keinen Platz mehr haben, frieren sie schneller.
Viele Winterstiefel sind leider sehr schwer und haben sehr dicke und unbewegliche Sohlen. Darin können vor allem Kleinkinder nicht besonders gut laufen und gesund für ihre Bewegungsentwicklung ist das schon gleich gar nicht. Wir bevorzugen deshalb vor allem im Winter Schuhe mit weicher Sohle von extra Barfußschuhmarken oder ähnlichen wie Filii, Koel oder auch mal Camper.
Praktisch sind Stiefel mit herausnehmbaren Innenschuhen oder Sohlen, weil sie so leichter getrocknet werden können. Wenn es schwierig ist, für eure Kinder passende Winterschuhe zu finden, experimentiert ruhig auch mal mit Einlegesohlen aus Wolle.
Unsere Tochter liebt dieses Jahr bei Regen und Nässe die leichten Gummistiefel von Demar* mit herausnehmbaren Innenschuhen aus Wolle.
Outdoor-Winter-Kleidung für Erwachsene – meine Top 3
Wie zu Beginn bereits erwähnt, kommt es nicht selten vor, dass die Kinder im Winter zwar wunderbar warm eingepackt werden, jedoch draußen dann die Eltern nach kurzer Zeit frieren. Sie bewegen sich nicht so viel wie ihre Kinder und besitzen zudem oft gar nicht die richtige Kleidung für kalte Wintertage.
Dabei gibt es auch für Erwachsene ganz wunderbare Wolle- oder Wolle-Seide Unterwäsche, Leggins, Walkjacken und Co von den oben genannten Marken.
Davon abgesehen, möchte ich bei Kälte auf Folgendes nicht verzichten:
1. Regenhose
In der Waldspielgruppe war ich immer sehr froh um meine Regenhose, die ich ursprünglich zum Fahrrad fahren bei Regen besorgt hatte. An Regentagen oder an kalten Tagen hat mich diese Regenhose über der Jeans nicht nur gut trocken gehalten, ich war auch angenehm überrascht, wie viel wärmer es mit dieser zwar dünnen aber winddichten zusätzlichen Schicht an meinen Beinen war.
2. Nierenwärmer
Wenn du generell eher schnell frierst, besorg dir unbedingt einen Nierenwärmer* aus Wolle. Ich liebe dieses Teil und trage ihn auch gerne in der Wohnung, wenn mir mal kalt ist.
3. Einlegesohlen
Da ich schnell an den Füßen friere, besorge ich mir immer wieder Einlegesohlen aus Wolle für die Schuhe zum Zuschneiden (gibt’s z.B. bei dm). Manche Sohlen haben speziell für kaltes Wetter auch unten noch eine extra Aluminiumisolierung.
Warme Kleidung beim Baby tragen
Fürs Baby tragen bei kalten Temperaturen habe ich ein paar spezielle Teile, die ich nicht missen möchte. Du findest sie in meinem extra Artikel über meine 3 Lieblingsteile für Tragemamas im Winter.
Geeignete Getränke und Snacks zum Mitnehmen an kalten Wintertagen
Eine Flasche Wasser und eine Dose mit Apfelschnitzchen und Gurken – im Sommer wunderbar. Im Winter werden Wasser und Obst schnell so kalt, dass es beim Verzehr an den Zähnen weh tut. Deshalb empfehle ich für kalte Tage lieber folgendes:
Eine Thermoskanne mit warmem Tee oder Punsch (nicht kochend heiß verschließen, sonst dauert es den Kindern zu lange, bis sie davon trinken können).
Außerdem fülle ich zum Schlitten fahren auch immer eine Plastikflasche mit sehr warmem/heißen Wasser aus dem Wasserhahn. Denn wenn die Kinder schwitzend wieder oben am Berg ankommen, haben sie zwar Durst, wollen jedoch oft keinen warmen Tee. Das abgekühlte und dann lauwarme Wasser hat dann meist die ideale Trinktemperatur.
Statt Obst eignen sich bei kalten Temperaturen eher energiespendene Snacks wie Nüsse, Rosinen (Studentenfutter), Müsliriegel und Co.
Wenn ihr länger unterwegs seid, könnt ihr auch eine richtige warme Mahlzeit (z.B. Kartoffelsuppe, Nudeln mit Tomatensauce…) in Thermobehältern mitnehmen.
Oder ihr packt selbstgemachtes Fingerfood direkt warm in Thermobehälter, damit kann man sich beim Essen dann auch gleich wunderbar die Hände wärmen: Muffins, Waffeln, Pfannkuchen…
Oder – für richtige Outdoor-Fans – ihr bereitet die warme Mahlzeit erst draußen zu. Das geht entweder mit einem Campingkocher (z.B. dem praktischen Trangia Spirituskocher*), über einem Lagerfeuer oder indem ihr in einer Thermoskanne heißes Wasser dabei habt, das dann zum Zubereiten der Mahlzeit genutzt wird.
So könnt ihr zum Beispiel vorgekochte Maultaschen und etwas Gemüsebrühe mit dem heißen Wasser übergießen, die dann nur noch in der Brühe ziehen müssen. Oder ihr lasst Couscous/Bulgur + Brühe im heißen Wasser quellen und gebt noch ein paar Feta-Würfel dazu usw. Mehr Ideen findet ihr bei ausgebüxt.
Sonstige praktische Ausrüstung für kalte Wintertage
Plastiktüte/Wetbag
Hier hinein könnt ihr nasse Klamotten und Wechselklamotten packen.
Sitzunterlage
Es gibt tolle, faltbare Iso-Sitzkissen*, die nicht ins Gewicht fallen und den Popo schön warm halten, wenn man sich für eine Vesperpause hinsetzen will.
Taschenwärmer/Wärmflasche
Für Kinder, die partout keine Handschuhe tragen wollen (oder trotzdem schnell frieren) kannst du wiederverwendbare Taschenwärmer*/Handwärmer besorgen oder einfach eine Wärmflasche in ein dickes Handtuch oder einen Wollschal eingewickelt mitnehmen. So müsst ihr nicht früher nach Hause gehen, weil ein Kind über kalte Hände klagt.
Warmes Wasser zum Händewaschen
Wenn die Kinder in der Herbst/Winter-Waldspielgruppe ohne Handschuhe spielen oder Matschfiguren bauen, müssen sie vor dem Picknicken natürlich die Hände waschen. Doch selbst wenn ein Bach oder Brunnen in der Nähe ist – Hände waschen unter eisigem Wasser ist sehr unangenehm. Deshalb packe ich gerne eine Plastikflasche mit sehr warmem Wasser ein, mit dem sich dann die Hände gewaschen werden können.
Bewegungsspiele im Kopf
Und falls jetzt trotz der tollen Wollkleidung und Outdoor-Ausrüstung noch jemand friert, dann hilft nur eins: Bewegungsspiele machen! 😉
- Wer ist als erstes beim Jägerstand?
- Trimm-dich-Pfad: Einer macht was vor, die anderen müssen es nachmachen
- Fangen mit Abschlagen
- usw.
Mehr Outdoor Ideen für kalte Wintertage findest du in meinem Gastartikel auf dem ausgebüxt Blog: Die 7 besten Winter-Outdoor-Ideen für Kinder mit Schnee und Eis.
Hast du noch weitere Ideen oder Empfehlungen für Winter-Outdoor-Ausrüstung? Dann schreibe sie gerne in die Kommentare.
Wenn du auch im Winter regelmäßig mit deinen Kindern nach draußen gehen möchtest, aber es euch alleine zu langweilig ist, schau doch mal nach einer Eltern-Kind-Waldspielgruppe in deiner Nähe oder gründe selbst eine Waldspielgruppe.
Viel Spaß – und immer in Bewegung bleiben,
deine Sophie