Die Adventszeit steht vor der Tür. Wir haben sogar schon die ersten Plätzchen gebacken – wer sagt denn, dass man das erst im Dezember machen darf? 🙂 In diesem Artikel stelle ich euch sechs Rituale vor, wie ihr die Adventszeit mit Kindern zukünftig noch schöner gestalten könnt.
1. Die Adventsspirale
Eine ganz zauberhafte Sache finde ich Adventsspiralen. Was das ist? Eine Tisch- (oder Jahreszeitentisch-)Dekoration aus Holz, in die spiralförmig 24 Kerzen angeordnet sind. Jeden Tag wird im Dezember bis Weihnachten wird eine Kerze mehr angezündet.
Manchmal machen sich auch noch Holzfiguren von Josef und Maria mit ihrem Esel auf den Weg, bis sie an Weihnachten in der Mitte angekommen.
Diese wunderschönen Adventsspiralen von Nadine Lasiota habe ich auf Facebook gefunden und ich freue mich sehr, dass ich sie euch hier in meinem Artikel zeigen darf. Ihr findet sie auf Facebook unter dem Namen Süß-Holz (ihre Webseite www.suess-holz.de wird gerade überarbeitet).
Update 2020: Ich bin ganz happy, dass mein Mann uns letztes Jahr auch noch eine wunderschöne Adventsspirale aus Holz mit Kerzen gebaut hat! Außerdem habe ich ihn gebeten, die Bauanleitung aufzuschreiben und so kann ich euch sogar noch ein kostenloses PDF mit Vorlage für die Adventsspirale geben.
Ihr findet beides im Artikel „Adventsspirale aus Holz selber machen“ oder mit Klick auf das Bild.
Als Alternative zu der Spirale aus Holz mit den Kerzen, könnt ihr auch eine Spirale aus Salzteig, Papier, Filz, oder Fimo basteln. Hauptsache es ist eine Spirale mit 24 „Wegpunkten“ auf denen sich Josef und Maria oder ein Wichtelzwerg bis zur Mitte hin bewegen können. Falls ihr eine Adventsspirale selber bauen wollte, findet ihr auf Pinterest zahlreiche schöne Ideen dafür.
Schön finde ich auch die Idee einer Adventsspirale aus Salzteig, mit 24 kleinen Mulden, in die täglich eine weitere Glasmurmel gelegt wird.
2. Lebkuchenhaus backen (Pfefferkuchenhaus)
Plätzchen backen ist toll – keine Frage. Aber habt ihr schon mal überlegt, mit euren Kindern ein Lebkuchenhaus zu backen? Das wird bestimmt ein richtiges Highlight! Ein bisschen wie im Märchen, das ganz eigene kreativ gestaltete Hexenhäuschen backen. Vielleicht ist es am Ende so schön geworden, dass ihr es gar nicht mehr aufessen wollt? Kann passieren… 🙂
In den üblichen Lebkuchenhaus-Rezepten steckt natürlich jede Menge Zucker. Ich habe jedoch auch ein Rezept mit gesunden Zutaten (vielen Nüssen und Trockenfrüchten) gefunden, das mega lecker aussieht. Schaut es euch gerne hier auf dem Foodlovin-Blog von Denise Schuster an.
3. Kerzen verzieren oder selber machen
Ohne Kerzen könnte ich mir eine Adventszeit nicht vorstellen. Sie gehören unbedingt dazu! Um ein bisschen Abwechslung in die Kerzen zu bringen, kannst du mit den Kindern eigenen Kerzen verzieren oder rollen. Auch schön, als Weihnachtsgeschenk. Kerzen kann doch jeder gebrauchen.
Um Kerzen zu verzieren, brauchst du mehrere Blockkerzen* (Stumpenkerzen) und bunte Wachsplättchen*. Die Kinder können die Wachsplättchen dann zuschneiden oder frei zu Formen und Bildern oder Buchstaben auf die Kerzen kleben.
Alternativ dazu, könnt ihr Kerzen aus Bienenwachsplatten rollen. Dazu braucht ihr nur die Platten und den Kerzendocht. In dem unten stehenden Blogartikel von Mamaskind bekommt ihr ein wenig Inspiration, wie die Kerzen dann aussehen können.
Ein Kerzenbastelset aus reinem Bienenwachs findet ihr zum Beispiel hier bei livipur.
Früher in meiner Schulzeit an der Waldorfschule haben wir in der Adventszeit auch immer Bienenwachskerzen selbst gezogen. Dabei roch der ganze Raum immer so herrlich nach Bienenwachs. Die Stimmung war so besinnlich, während wir abwechselnd unsere Dochte in den Behälter mit flüssigem Bienenwachs getaucht haben. Ich freu mich schon darauf, das mit meinen Kindern zu machen, wenn sie etwas älter sind. Der Aufwand Kerzen selbst zu ziehen, ist natürlich etwas größer. Vielleicht eine schöne Idee für einen Kindergeburtstag im Advent. Jedoch würde ich das erst mit Kindern ab ca. 6 Jahren machen. Hier eine Anleitung zum Kerzen ziehen.
4. Weihnachten auf dem Jahreszeitentisch
Was ein Jahreszeitentisch genau ist, habe ich in meinem Artikel „Wie du einen Jahreszeitentisch mit deinen Kindern gestaltest“ beschrieben. Die Adventszeit eignet sich natürlich ideal, um sie auf dem Jahreszeitentisch darzustellen.
In meiner Familie hatten wir früher eine Krippe, die mit selbstgenähten Figuren und Tiere aus Stoff und Wolle gestaltet war. Ich glaube täglich kam eine weitere Figur oder ein Tier dazu und Josef und Maria wanderten immer weiter in Richtung Stall, wo sie an Heiligabend dann schließlich ankamen.
Eine weitere schöne Idee hatte meine Freundin Annika: „Wir haben einen großen Jahreszeitentisch (Schrank) auf der, als Adventskalender, so nach und nach „Weihnachten bei den Tieren“ entsteht. Sprich im leeren Wald mit Futterkrippe kommen täglich neue Tiere, Bäume, Mooslandschaften, ein Bachlauf etc dazu und ganz am Ende stehen die Tiere rund um die gefüllte Krippe und die (Gold)Sterne funkeln am (Tücher)Himmel. Letztes Jahr hat sich meine Große dann auch mal einen „richtigen“ Adventskalender mit Geschenken gewünscht. Da ich das mit der vielen Schenkerei nicht so wirklich einführen wollte ist in den Wald noch ein Zwerg im Rindenhäuschen eingezogen und der hat immer mal wieder ein Brieflein (manchmal eine Geschichte, manchmal ein Hilferuf weil er die Wichtelschühchen mal wieder im Wald verloren hat, manchmal eine Einladung zu einem Ausflug) dagelassen, ein Nussschalenbötchen, ein neues Keksrezept und ab und zu auch eine Schokoladenkugel. ;-)“
5. Eine Wichteltür einrichten
Eine tolle Idee für die Adventszeit mit Kindern stammt ursprünglich aus Skandinavien. Sicher kennt ihr den Tomte aus Schweden von Astrid Lindgren. Der Julenisse, eine Art Weihnachtswichtel, ist fester Bestandteil der dänischen Weihnachtstradition. Er beschützt das Haus oder Grundstück, hilft dem Weihnachtsmann bei der Vorbereitung und erwartet, dass er dafür mit Milchreis versorgt wird. Manchmal spielt er auch kleine Streiche. Man bekommt ihn gar nicht, oder nur selten zu Gesicht, aber die Wichteltür verrät, dass er wieder eingezogen ist. In der Regel ist er nur aktiv, wenn die Familie außer Haus ist, oder er bereitet über Nacht kleine Ãœberraschungen für den nächsten Morgen vor. Neben der Wichteltür stehen manchmal kleine Pantoffeln oder Stühle und manchmal schreibt er auch Briefe oder freut sich über Post von den Kindern. Eine Wichteltür ist für Kinder etwas ganz magisches, in dessen Geschichte sie mit viel Phantasie eintauchen können. Bei manchen Familien gibt es auch das ganze Jahr über eine Wichteltür. Am besten legt der Wichtel am ersten Tag direkt ein kleines Briefchen vor die Tür, in dem er sich den Kindern vorstellt und den Grund seines Einzuges erklärt.
In der Gruppe „Wichteltür“ auf Facebook findet ihr zahlreiche Inspirationen und supersüße Fotos! 🙂
Wie so eine Wichteltür genau in die Adventszeit mit Kindern integriert werden kann, davon erzählt Julia in Kürze ausführlicher in ihrem Gastartikel. Hier seht ihr schon mal die Wichteltür der Wichteldame, die gerade in ihrer Familie eingezogen ist.
6. Alternative Adventskalender
Seit Oktober sind die Läden wieder voll mit Schoko-Adventskalendern. Doch da es in der Weihnachtszeit sowieso schon so viele süßen Leckereien gibt, möchte ich für meine Töchter nicht auch noch täglich Schokolade im Adventskalender. Alternativ basteln und befüllen viele Mamas zu Hause liebevoll 24 eigene Säckchen als Kalender. Doch auch das mache ich (noch) nicht. Mir persönlich ist das noch zu früh, für meine 3- und 5-Jährige und wenn ich so lese, welche Art von Geschenken manche Kinder schon täglich in der Adventszeit bekomme, frage ich mich, wie es dann unter dem Weihnachtsbaum aussieht. Mir gefällt der Konsumwahn einfach nicht besonders und ich merke auch, wie die Erwartungen der Kinder so jährlich steigen oder es schneller zu Enttäuschungen kommt.
Adventskalender mit Bildern
Ich finde für Kleinkinder Bildkalender am Schönsten und da gibt es wirklich ganz tolle Exemplare. Beim Verlag Urachhaus gibt es zum Beispiel einige Adventskalender mit zauberhaften Motiven von Daniela Drescher.
Meine Kinder freuen sich riesig darauf, jeden Tag ein Türchen zu öffnen und sind immer gespannt, was sich dahinter verbirgt.
24 Geschichten zum Vorlesen
Schön finde ich auch Bücher, in denen 24 Weihnachtsgeschichten zum Vorlesen enthalten sind. Manchmal ist es auch eine längere Geschichte mit 24 Kapiteln.
Hoch gelobt wird als Geschichte dieser Art immer wieder das Buch „Schnüpperle – 24 Geschichten zur Weihnachtszeit“*. Das Buch ist aus den 60er Jahren und viele Eltern kennen es noch aus ihrer eigenen Kindheit. Ich selbst habe es noch nicht gelesen, aber da ich es neulich in unserer Bibliothek entdeckt habe, werde ich es mir definitiv mal näher anschauen.
Es gibt aber auch zahlreiche andere Bücher für Kinder jedes Alters, in denen es 24 Geschichten für die Adventszeit zum Vorlesen.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinen Ideen für die Adventszeit mit Kindern inspirieren. Vielleicht zieht ja auch bei euch dieses Jahr ein neues Ritual in der Familie ein? Was sind eure Weihnachtsbräuche, die unbedingt in die Adventszeit gehören? Schreibt es mir gerne in die Kommentare, ich bin gespannt und wünsche euch eine wunderschöne Adventszeit!
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Ein Hinweis zur Adventsspirale aus Salzteig: Wir hatten vor 2 Jahren eine wunderschöne Spirale gebastelt und mit Murmeln und Kerzen bestückt. Nach Weihnachten natürlich ordentlich in den Karton mit den Weihnachtssachen geräumt und in der Garage gelagert. Im Jahr darauf war es leider nur noch eine unansehnliche Pampe… Salzteig zieht leider Feuchtigkeit! Also gut aufpassen und am besten luftdicht verpacken.
Danke für den wichtigen Hinweis, liebe Maria!