Gastartikel von Maria (Vorstellung unter dem Artikel)
“Schläft sie eigentlich noch bei Dir im Bett?!?”
Oder noch besser:
“Aber, sie schläft doch nicht mehr bei Euch im Bett, oderrrrr??!”
Beide Sätze habe ich, von zwei verschiedenen Leuten, in der letzten Woche gehört.
Beim ersten Mal war ich etwas überrascht, über diese wertende Frage und ich habe mich auf die “Ja, warum denn nicht?!”-Diskussion eingelassen.
Doch, das Interessante war, dass meine Diskussions-Partnerin gar kein Interesse daran hatte, einen validen Grund zu hören, warum das Familienbett NICHT schlimm ist. Es war also ein Kampf gegen Windmühlen, der mein Gemüt ganz schön hochkochen ließ.
Beim zweiten Mal kam die Frage, als ich gerade genüsslich in ein Stück Kuchen biss und losprustete. Ich hielt kurz inne und überlegte, ob ich nochmal Lust auf eine derartige Diskussion habe und hörte mich dann plötzlich sagen: “Nee, sie schläft in ihrem Zimmer.”
Es fühlte sich nicht einmal wie eine Lüge an, sondern wie die Antwort, die die Person am anderen Ende ja eh hören wollte. Und so konnten wir zu einem anderen Theme übergehen.
Beide Situationen haben sich im Nachgang energieraubend und “ungut” angefühlt.
Hast Du auch schon mal so eine Erfahrung gemacht?
Und, hast Du Dich auch schon mal im Nachhinein geärgert, nicht “cooler” reagiert zu haben?
Wenn ja, dann gebe ich Dir jetzt ein bisschen schlagfertiges Futter an die Hand, mit dem Du bei der nächsten Diskussion Dein Gegenüber füttern kannst. Von Leckerli bis Zitronensaft ist alles dabei.
Na, was servierst Du? 😉
Doch erst einmal möchte ich Dich im Familienbett bestärken
Denn:
“Tatsächlich schlafen die Mehrzahl der Babys weltweit im Elternbett.”
Quelle: https://www.familie.de/baby/familienbett/
Du siehst, das Familienbett ist etwas ganz Normales!
Und das ist nicht nur in den afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern so, sondern auch in vielen europäischen Ländern und Amerika ist Co-Sleeping gang und gäbe.
Es gibt immer mehr Studien und Experten, die das Familienbett sogar als sicherer deklarieren und bestätigen, dass es positiv für die Entwicklung des Kindes ist.
Die aussagekräftigsten Studien und den aktuellsten Stand der Dinge findest Du in diesem Artikel von Dr. Herbert Renz-Polster zum Thema “Familienbett”.
Und auch die Unicef veröffentlicht Studien darüber, wie “Bedsharing” sich positiv durch das Stillen und den engen Haut-zu-Haut-Kontakt auswirkt (in Englisch).
Und auch, wenn Dein Kind schon 3 Jahre alt ist oder Du nicht stillst: Wenn ihr das gern macht, ihr gut schlaft und alle zufrieden sind (zumindest meistens), dann ist es genau das RICHTIGE für Euch!
Lass, Dir da nichts anderes einreden.
PS: Bitte immer an die Regeln fürs sichere Familienbett denken (kein Alkohol, Rauchen, Drogen oder Medikamente), aber das ist klar, oder?
Hier findest Du alle 17 Regeln gut zusammengefasst, die Du beim Familienbett beachten solltest.
So, nun kommt das “Futter” für das nächste Mal, wenn die lästige Frage kommt…
15 schlagfertige Antworten auf die Frage, ob Euer Kind noch bei Euch im Bett schläft
“Ja, auf dem Boden schlafen fand ich gemein.”
Hehe. Sarkasmus geht immer.
“Wieso interessiert es Dich, wie wir schlafen?”
Eine Gegenfrage ist auch eine gute Idee. Von “ehrlich interessiert” bis aufmüpfig, auf Deine Betonung kommt es an.
“Schläft Dein Mann noch bei Dir im Bett?”
Hier kann Dein Gegenüber am eigenen Leib fühlen, wie intim diese Frage nach Eurer Schlafsituation ist.
„Ja klar und wenn sie ihren ersten Freund heimbringt, rücken wir halt alle etwas näher zusammen.“
Mit einem netten Kichern wird die Frage nicht allzu aggressiv aber dennoch entwaffnend.
„Na klar, hast Du eine Ahnung wie teuer Kinderbetten sind, muss man sich erstmal leisten können. 😉 Möchtest Du gern etwas spenden?“
Hier solltest Du Dir nur sicher sein, dass die Person Dich nicht herausfordert und den Geldbeutel zückt. 😉
“Ja, würdest Du lieber nachts ständig aufstehen??”
Sehr wahr, kann allerdings zu einer Diskussion einladen, also Achtung.
“Ja, ich habe gelesen, dass sich das auf das Einfühlungsvermögen von Menschen auswirkt, wenn sie als Baby allein schlafen MÜSSEN.”
Und, wenn Du es nicht nachvollziehen kannst, dann gehörst Du vielleicht dazu?
“Was glaubst Du, wie der Großteil der Menschen auf diesem Planeten schläft?!”
Ein Blick über den Tellerrand hilft.
“Ja natürlich, kennst Du Kinder, die im eigenen Bett schlafen MÜSSEN? Ohje”
Eine etwas zickige Antwort, ich könnte es Dir aber nicht verwehren.
„Klar, ich möchte, dass man über mich redet und das schien mir eine todsichere Sache zu sein. Hat funktioniert, oder?”
Bäm.
Und für alle, die dann diskutieren wollen, noch ein Nachschlag:
Und hier kommt dann: “Ja, aber…” oder “Aber er muss doch” oder “Hast Du denn keine Angst, dass…”.
“Total spannende Gedanken, hast Du da auch wissenschaftliche Quellen, ich würde mir das gern mal anschauen”
Und nicht nur hören, was die Freundin von Tante Kerstin dessen Schwägerin gesagt hat…
Oder? Da bin ich mal gespannt, was da zurückkommt…
“Kann es sein, dass Du Sorge hast, dass sich Dein Enkel nicht gut entwickelt? Hast Du Angst, dass das am Familienbett liegt? Wenn Du möchtest, kann ich Dir dazu ein paar Bücher und Quellen heraussuchen oder Dir erklären, warum wir uns dafür entschieden haben.”
Wenn jemand absolut ehrliches Interesse bzw. Sorgen mit dem Familienbett hat, dann solltet ihr da vielleicht ganz offen darüber sprechen. Möglicherweise hat Dein Gegenüber wirklich eine falsche Vorstellung vom Familienbett.
“Never change a running system!”
Das ist mein persönliches Argument, wenn ich eine Diskussion beenden möchte. Auf Deutsch heißt es: “Verändere kein System, das funktioniert”.
Schnell noch ein Lächeln und ein Schulterzucken und auf zu neuen Gesprächsthemen.
Eine Aussage hat mich dann letztens doch nochmal kurz aus der Fassung gebracht. Wir waren schon hitzig am Diskutieren um das Familienbett, da meinte mein Gegenüber: “Ach Familienbett, so was Neumodisches schon wieder…”
Ja klar, weil früher haben die Neandertaler ihr Baby nachts in eine andere Höhle gelegt. Wird schon gut gehen… man man man. 😀
Du siehst, man ist nie auf alles vorbereitet. Doch, seitdem ich mir ein paar Antworten zurechtgelegt habe, kam die Frage nicht mehr. Mal gucken, ob es so bleibt. 😉
Wirst Du oft gefragt, wo Deine Kinder schlafen? Oder gibt es Fragen, die Dich viel mehr stören?
Maria schreibt auf “My Maisie” rund um die Themen “Schwangerschaft, Geburt und Mama-Sein”, immer mit einer Prise Humor. Hier findest Du zum Beispiel ihre 35 schlagfertigen Antworten auf die Frage: “Wann bekommst Du endlich ein Baby?”