Aus Walnussschalen-Hälften kannst du ganz einfach schöne Schwimmkerzen selber machen. Die könnt ihr dann zum Beispiel in der Waldspielgruppe in Pfützen als kleine Kerzenboote schwimmen lassen oder ihr nutzt sie als Tischdeko in einer kleinen Schale mit Wasser. Wofür sie in Waldorf-Einrichtungen in der Adventszeit noch gebraucht werden, verrate ich dir im Artikel. 😉 Am besten sammelst du beim Walnüsse essen jedes Mal die Schalenhälften, die ganz geblieben sind, so hast du schon einen kleinen Vorrat, wenn du dann mal etwas daraus basteln möchtest.
Für die Schwimmkerzen aus Walnussschalen brauchst du:
- Möglichst unbeschädigte halbe Walnussschalen
Falls du noch keine unbeschädigten halben Walnussschalen gesammelt hast, versuche die Nüsse mit dem Nussknacker möglichst sanft zu halbieren. Drücke nur so fest, bis der erste Knacks zu hören ist und öffne die Nuss dann mit Hilfe eines Buttermessers, indem du im Spalt am Unterteil der Nuss eine vorsichtige Drehbewegung machst. Entferne dann alle Nussstücke und Nusshäutchen aus beiden Hälften.
- Kerzenreste oder Bienenwachs*
- Kerzendocht* als „Schnur“ oder Teelicht-Docht mit Metallfüßchen* (Affiliate Links)
- Zeitungspapier zum Unterlegen
Und so machst du die Schwimmkerzen aus Walnussschalen:
1. Schmelze die Kerzenreste oder das Bienenwachs im Wasserbad. Am besten nimmst du eine saubere, leere Dose, in die du das Wachs legst. Diese stellst du dann in einen Topf, der halb mit Wasser gefüllt ist. Schalte den Herd an und warte, bis das Wachs flüssig geworden ist.
2. Lege die Arbeitsfläche mit Zeitungspapier aus und fülle die Walnussschalen mit Kerzenwachs. Dann direkt den Docht hineinstecken und kurz noch festhalten, bis das Wachs etwas ausgehärtet ist und der Docht nicht mehr kippt.
3. Jetzt das Wachs komplett aushärten lassen.
Tipp: Wenn die Nusshälften nicht waagrecht stehen, kannst du sie zum Befüllen oder Trocknen in einen mit Reis gefüllten Teller stellen (den Reis anschließend nicht mehr verwenden!) oder in die kleinen Aluschalen von Teelichtern.
Fertig sind die Walnuss-Schwimmkerzen!
„Schiffchen blasen“ als Tradition beim Herbstbazar an der Waldorfschule
Bei uns an der Waldorfschule gab es beim Herbstbazar (Adventsmarkt) immer einen Raum, in dem die Kinder „Schiffle blasen“ konnten. Der Raum war dafür ganz abgedunkelt und nur mit Kerzen beleuchtet. In der Mitte stand auf einem Tisch eine Art große Wanne, in der eine Wasserlandschaft gestaltet war. Ganz liebevoll dekoriert mit Moos , Ästen, Wurzeln und anderen schönen Naturmaterialien. In diesem „Teich“ durften die Kinder dann ihre Schwimmkerzen aus Walnussschalen, also ihre „Schiffle“ fahren lassen. Die Schiffchen mussten mit einem Strohalm vorsichtig angepustet werden (ohne dass sie ausgingen!) und wurden so einmal im Kreis herum durch die „Landschaft“ getrieben.
Ich weiß noch, dass es immer ganz still war, in diesem Raum und alle Kinder ganz konzentriert auf ihre Schiffchen waren. Es durfte auch nicht laut gesprochen werden, nur geflüstert. Das habe ich richtig feierlich in Erinnerung! 🙂
Vor ein paar Jahren habe ich mit meinen Kindern dann ebenfalls einen Adventsmarkt an einer Waldorfschule besucht, wo ich das ganze dann mal aus Elternsicht beobachten durfte. Und ich fand es immer noch genauso zauberhaft wie damals! An der Schule wurden die Walnuss-Schiffchen allerdings nicht geblasen, sondern mit einem kleinen Stock/Stab angestupst und vor sich her getrieben. Auch das erforderte höchste Konzentration, denn wenn das Schiff zu stark gestoßen wird und schwankt, kommt ganz schnell Wasser hinein und die Kerze erlischt.
Wenn du noch weitere Ideen zum Basteln mit Walnussschalen kennenlernen möchtest, findest du diese auf der Bonus-Seite zu meinem Kinderbuch „Malte und das Geheimnis des Walnussbaums“.