Viele Frauen tragen Ängste oder Glaubenssätze mit sich herum, wenn es um das Thema Geburt geht. So sind sie zum Beispiel der Meinung, eine Geburt ist immer anstrengend, dauert viele Stunden lang und ist mit Sicherheit auch schmerzvoll. Doch muss das wirklich so sein? Natürlich nicht! Genug Geburtsgeschichten beweisen das Gegenteil. Doch wie kannst du als Schwangere deine Gedanken für die Geburt in eine positive Richtung lenken? Eine tolle Möglichkeit dafür sind Affirmationen für die Geburt und um genau diese soll es heute gehen.
Was sind Affirmationen?
Affirmationen sind positiv formulierte Sätze (man könnte auch Kraftsätze sagen), wie zum Beispiel: „Ich gebäre mein Baby sanft und leicht.“
Natürlich kann es sein, dass du beim ersten Lesen dieses Satzes einen Widerstand in dir spürst, weil du dem Satz keinen Glauben schenken kannst. Vor allem, wenn du bereits in der Vergangenheit eine schwierige oder traumatische Geburtserfahrung hattest. Wenn du also das Gefühl hast, dich mit diesem Satz selbst zu betrügen oder dir etwas schön zu reden, dann ist der Satz (noch) nicht für die geeignet und du musst weiterforschen, welchen Sätzen und wirklich Glauben schenken kannst.
Alte Glaubenssätze loswerden
Um deinen Kopf frei zu bekommen und dich auf die neuen positiven Affirmationen einlassen zu können, ist es am besten, wenn du als erstes deinen negativen Glaubenssätzen auf den Grund gehst. Mit Glaubenssätzen sind Überzeugungen gemeint, die du ganz tief in dir verankert hast. Das kann durch eigene negative Erlebnisse passiert sein, aber auch durch Geschichten, die du von anderen gehört hast, vielleicht sogar schon in oder seit deiner Kindheit.
Nimm dir am besten mal ein paar Minuten Zeit und schreibe alles auf, was du über die Geburt denkst. Und dann hinterfrage jeden einzelnen Satz und überlege dir, wie du zu dieser Überzeugung kommst. Sind es eigene Erfahrungen? Oder Erfahrungen, die andere gemacht haben? Müssen diese auch auf dich zutreffen? Findest du vielleicht Beweise dafür, dass diese Sätze nicht stimmen? Von welchen Personen könntest du gegenteilige, positive Geschichten hören?
Und dann, versuche für jeden negativen Satz eine positive Formulierung zu finden. Entscheide dich ganz bewusst dafür, dein Denken ab sofort neu auszurichten! Wenn auf deinem Blatt also stand: „Meine Geburt wird schmerzhaft“, mache daraus: „Meine Geburt wird sanft und leicht.“ Achte darauf, die Wörter „nicht“ und „kein“ zu vermeiden. Also schreibe nicht etwa „Meine Geburt wird nicht schmerzhaft“, denn diese Aussagen kann unser Gehirn nicht so gut aufnehmen. Denke an das Kleinkind, zu dem du sagst: „Bitte NICHT an den Mülleimer fasen!“ Was versteht das Kind? „Mülleimer fassen“ und wird natürlich genau das tun. 😉
Ab wann sollte ich mich mit Affirmationen für die Geburt beschäftigen?
Am besten so früh wie möglich. Denn es kann eine Weile dauern, bis du deine negativen inneren Überzeugungen in positive Glaubenssätze umwandeln kannst. Durch ständige Wiederholung ist es jedoch möglich. Am besten hängst du dir Affirmationskarten an die Wand oder schreibst deine Sätze auf den Spiegel oder auf Post-its am Kühlschrank oder dort, wo du mehrmals täglich vorbei gehst.
Ein schönes Ritual ist es auch, dir Affirmationen für die Geburt einmal täglich als Audioaufnahme anzuhören. Da findest du auf Youtube einige Videos, teilweise mit schöner Musik hinterlegt.
Je öfter du dir deine Affirmationen anschaust, desto schneller werden sie sich für dich verinnerlichen und du wirst merken, wie du beginnst, wirklich und wahrhaftig an deine Sätze zu glauben. Das kann dazu führen, dass du dich insgesamt in deiner Schwangerschaft sicherer fühlst, geborgener und voller Vertrauen in dich und deinen Körper.
Suche dir ein positives Umfeld
Dich mit Affirmationen zu beschäftigen wird nicht besonders wirksam sein, wenn du gleichzeitig regelmäßig mit Menschen in deinem Umfeld zu tun hast, die dich negativ beeinflussen. Vielleicht planst du eine Hausgeburt oder Geburt im Geburtshaus und musst dir ständig anhören, wie verantwortungslos oder gefährlich das sei. Oder du erzählst von deiner Geburtsvision und wirst belächelt und mit negativen Geburtsgeschichten anderer konfrontiert.
Versuche dich klar von anderen Menschen abzugrenzen, die dich runterziehen. Kommuniziere in deinem Umfeld, dass du ab sofort nur noch positive Geburtserfahrungen hören möchtest. Und sprich nur noch mit Menschen über deine Geburt, die dich in deinen Wünschen bestärken. Wenn du in deinem Umfeld keine hast, suche dir alternative Facebookgruppen oder Foren oder lies einfach positive Bücher, die sich mit natürlicher und selbstbestimmter Geburt beschäftigen. Meine Buchempfehlungen findest du hier: 5 Bücher, die jede Schwangere lesen sollte.
Was sind schöne Affirmationen für die Geburt und Schwangerschaft?
Im Prinzip kannst du dir deine Geburtsaffirmationen selbst ausdenken. Als Inspiration stelle ich dir hier jedoch eine Liste meiner Lieblingsaffirmationen zusammen:
- Ich genieße die Geburt.
- Ich fühle meine weibliche Kraft. Ich schaff das!
- Ich ruhe in mir.
- Jede Welle bringt mich näher zu meinem Kind.
- Ich bin geborgen und beschützt. Ich darf mich jetzt öffnen.
- Ich bin ganz weich und weit.
- Ich vertraue der Weisheit meines Körpers und lasse mich von ihm leiten.
- Mein Körper ist ein sicherer Ort für mein Baby.
- Ich gebäre mein Kind sanft und leicht.
- Mein Körper und mein Baby sind ein wundervolles Team. Wir arbeiten perfekt zusammen.
Diese ersten zehn Sätze findest du übrigens auch geschrieben auf schönen, bunten, von mir gemalten Aquarellbildern als Kartenset in DIN A5 zum an die Wand hängen hier in meinem Shop.
- Ich vertraue meinem Körper. Er weiß genau, was zu tun ist.
- Mein Baby fühlt sich sicher und geborgen in mir.
- Ich bin glücklich, entspannt und lasse los.
- Ich bin erfüllt von Ruhe und Frieden.
- Ich glaube an mich und meine Fähigkeiten.
- Ich bin voller Zuversicht.
- Immer nur diese eine Welle. Danach darf ich mich ausruhen.
- Ich bin geduldig und gelassen und vertraue meinem Körper.
- Mein Kind weiß genau, wann der richtige Zeit gekommen ist, um geboren zu werden.
- Dankbar genieße ich meine Gesundheit und die meines Babys.
- Die Geburt meines Baby ist einfach, weil ich entspannt und zuversichtlich bin.
- Mein Baby wird jederzeit bestmöglich versorgt.
- Ich genieße die wunderbare Nähe zu meinem Kind.
- Ich lasse los und vertraue dem Lauf der Geburt.
Mehr lesen zu Affirmationen für die Geburt
Wenn dich das Thema interessiert und du gerne noch mehr darüber lesen möchtest und vielleicht auch Inspiration suchst, für deine eigenen Sätze, dann empfehle ich dir die Artikelserie: #Affirmationen – meine mentale Geburtsvorbereitung von Andrea vom Blog motherbirth. Sie hat sich selbst als Geburtsvorbereitung eine 21-Tage-Challenge kreiert und dafür 21 Tage lang jeden Tag über eine ihrer Geburtsaffirmationen geschrieben. (Im übrigen kann ich auch den restlichen Blog für Schwangere nur von Herzen empfehlen! :))
Hast du für deine Geburt Affirmationen genutzt oder hast du es vor? Lass es mir gerne in den Kommentaren deine Gedanken dazu da! Ich freue mich von dir zu lesen.