Anlässlich des Muttertags habe ich mit anderen Müttern und Bloggerkolleginnen eine kleine Aktion für dich gestartet. Sie trägt den Titel „Du bist ein Geschenkt für die Welt!“ und bei mir geht es heute um das Thema Selbstliebe und warum sie gerade für uns Mütter so wichtig ist. Und mit Selbstliebe meine ich nicht nur die vielfach erwähnte Selbstfürsorge, auch wenn sie natürlich dazu gehört. Selbstliebe geht für mich jedoch noch viel tiefer und bedeutet, mich von ganzem Herzen selbst zu akzeptieren und zu fühlen: Ich bin genau richtig, so wie ich bin! Und zwar nicht nur als Mutter, sondern auch als Frau bzw. einfach als einzigartiger Mensch auf dieser Erde.

Unerfüllbare Erwartungen an die Mutterrolle

Wenn wir zum ersten Mal Mutter werden, werden wir von allen Seiten mit Ratschlägen und Erwartungen konfrontiert. Und unsere eigenen Erwartungen sind meist die größten: Wir wollen am liebsten die perfekte Mutter sein. Immer geduldig, gut gelaunt, aktiv, ruhig, ausgeschlafen, fit, die alle Termine lässig unter einen Hut bekommt und niemals rumschreit. Wenn wir uns dann noch für alternative Wege entscheiden, sind wir meist noch kritischer mit uns selbst. Na klar wollen wir unsere Kinder mit Stoffwindeln wickeln oder ab der ersten Nacht abhalten und windelfrei aufwachsen lassen. Darüber hinaus wollen wir jeden Tag frisches Bio-Essen kochen und haben den Anspruch an uns selbst, niemals zu schimpfen, loben oder „wenn – dann…“-Sätze zu sagen. Der Haushalt sollte natürlich auch noch nebenbei gemacht werden und ach ja, so Dinge wie Yoga oder ein Mützchen für das Baby sticken, sollten doch auch möglich sein, oder?

Unser Partner erwartet von uns natürlich, dass wir weiterhin die Geliebte und Ehefrau bleiben, unsere Eltern haben so ihre eigene (manchmal gegensätzliche) Vorstellung von Kindererziehung, unsere Oma wünscht sich, dass wir sie doch bitte jeden Sonntag mit dem Baby besuchen und unser Chef erwartet, dass wir möglichst schnell in den Beruf zurückkehren.

Vielleicht schmunzelst du jetzt, aber so ist es doch in vielen Fällen, oder? Und eigentlich ist schon von vorne herein klar, dass es UNMÖGLICH ist, diese Erwartungen alle zu erfüllen. Und trotzdem kämpfen viele Mütter täglich diesen Vereinbarkeits- und Alles-unter-einen-Hut-bringen-Kampf.

Ein wichtiger Schritt in Richtung Selbstliebe ist es also, sich von Erwartungen frei zu machen. Und zwar von denen anderer und von den eigenen. Du musst keine Super-Mom sein und es gibt auch keinen „Beste-Öko-Mama-des-Jahres-Award“! Viel wichtiger ist, dass du glücklich bist.

Wir Mütter machen uns oft selbst so viel Druck und immer scheint es, also ob andere Mütter alles viel besser und leichter hinkriegen. Gerade in Social Media Portalen wie Facebookgruppen ist das gegenseitige Mütter-Bashing echt extrem. Daher würde ich dir auch dringend raten, aus Gruppen auszutreten, in denen du dich unwohl fühlst. Schau nicht so viel nach links und rechts, wie es andere machen, sondern bleib bei dir und deiner Familie.

Triff klare Entscheidungen und übernimm Eigenverantwortung!

Als Mutter oder generell Eltern gibt es viele Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Und das ist manchmal verdammt schwer. Impfen oder nicht impfen? Kita oder Selbstbetreuung? Das sind nur zwei Fragen, die Mütter regelmäßig in die Verzweiflung treiben. Denn sie polarisieren und der Druck von außen ist manchmal lauter als die Stimme des eigenen Herzens.

Informiere dich, am besten gemeinsam mit dem Vater der Kinder, so gut es geht. Hinterfrage, finde Alternativen und ungewöhnliche Lösungen. Gib die Verantwortung nicht an andere ab. Und dann triff Entscheidungen und bleibe stark. Du musst dich vor niemandem rechtfertigen! Du musst auch niemandem deine Gründe für Für und Wider erklären, wenn du nicht willst. Das kostet so viel Kraft und kann deine Entscheidungen wieder ins Wanken bringen. Bleib daher einfach bei dir und kommuniziere klar nach außen, dass du dich gut informiert hast und deine Entscheidung fest steht. Liebe dich für deine Klarheit und stell dir vor, du bist ein tief verwurzelter Baum, den kein Sturm dieser Welt umkippen kann.

Und dann such dir Gleichgesinnte oder Menschen in deinem Umfeld, mit denen du dich auf respektvoller Ebene austauschen kannst.

Du bist weit mehr als „NUR“ Mutter!

Gerade Mütter, die ihre Kinder selbst betreuen, antworten auf die Frage nach ihrer beruflichen Tätigkeit häufig: „Ich bin gerade NUR Mutter.“ Nur. Das klingt, als wäre es nichts wert! Dabei ist es vielleicht der wichtigste Job dieser Welt!

Lerne, deinen eigenen Wert anzuerkennen. Auch wenn du vielleicht gerade kein Geld verdienst, du begleitest deine Kinder in ihren ersten Jahren tagtäglich durch’s Leben! Du bist die Hüterin der Familie, die Hausfrau, die Einschlafbegleiterin, die Ehefrau… oben haben wir ja schon gelesen, was du alles stemmst. Also mach dich bitte nicht klein! Du hast 9 Monate lang ein Kind in deinem Bauch getragen und zur Welt gebracht. Was für eine Hammer-Leistung und was für ein Wunder ist das schon allein denn bitteschön!?

Außerdem bist du neben deiner Mutterrolle natürlich in erster Linie du selbst, eine einzigartige Seele dieser Welt. Und das ist in der Tat ein Fakt, den manche Mütter vergessen. Und das sollte nicht passieren. Jetzt sind wir beim Stichwort Selbstfürsorge gelandet.

Wenn Selbstfürsorge zur Selbstliebe wird

Sicher hast du es schon tausendmal gehört: Schaffe dir Zeit für dich, finde Ruhepausen, gönn‘ dir was. Vielleicht ist dir die Theorie längst klar, aber du schaffst die praktische Umsetzung nicht? Das kann ich gut verstehen und manchmal geht es mir auch so. Wie soll man Zeit für sich finden, wenn das Baby quasi auf einem wohnt oder dauerstillt und das Kleinkind einen nicht mal zwei Minuten alleine auf’s Klo gehen lässt? Wenn das Baby oder Kind nur brüllt, sobald man es dem Partner in die Hände gibt, wie kann man dann guten Gewissens im Nebenraum ein Bad nehmen oder gar das Haus verlassen? Das ist wirklich nicht einfach.

Doch eines kann dir niemand nehmen und das sind deine Gedanken. Wenn du magst, kannst du versuchen in Situationen der Überforderung auf mentaler Ebene zu arbeiten. Finde Sätze oder Mantras, die dir über diese Zeit hinweg helfen. Du kannst sie auch aufschreiben und in der Wohnung aufhängen. Das können Sätze sein wie: „Es ist alles nur eine Phase!“ oder „Im großen und ganzen betrachtet, sind es nur ein paar Jahre meines Lebens, in denen mein Freiraum so eingeschränkt ist. Aber ein paar für meine Kinder sehr wichtige und prägende Jahre.“

Aber auch folgende Sätze können dir gut tun, wenn du sie an den Spiegel hängst oder dir innerlich sagst: „Ich darf schwach und überfordert sein. Und ich mag mich trotzdem!“ oder“Ich bin vielleicht keine perfekte Mutter, aber mein Kind liebt mich genau so wie ich bin.“ „Ich bin nicht perfekt und das ist gut so!“

Was auch häufig nebenher geht ist, Musik hören, entweder laut oder über Kopfhörer. Es gibt viele tolle und bestärkende Songs zum Thema Selbstliebe. An erster Stelle möchte ich hier SEOM nennen, auf dessen Konzert ich letzte Woche war. Hör dir mal seinen Song „Wundervoll“ an und genieße einfach. Er geht mitten ins Herz.

Oder höre beim Spazierengehen einen tollen Podcast, der dich glücklich macht. (Laura Seiler zum Beispiel, danach kann ich gar nicht mehr schlecht drauf sein! :-))

Auch wenn du vielleicht übermüdet bist, versuche ein paar mal pro Woche vor den Kindern aufzustehen. Morgenstunden sind wirklich magisch und können dir viel Energie geben. Finde ein Morgenritual, das dich glücklich macht. Genieße eine Tasse Tee ganz für dich allein, lausche dem Vogelgezwitscher und mache dir einen Tagesplan.

Falls dein Kind aufwacht, sobald du dich aus dem Bett schleichen willst, bleibe liegen und stelle dir deinen perfekten Tag vor. Denke ein paar Minuten darüber nach, wofür du dankbar bist und was du an dir selbst und an deiner Familie alles liebst und schätzt.

Nimm Hilfe an und lerne „Nein“ zu sagen!

Auch das fällt vielen Müttern schwer. Und ich meine hier natürlich nicht, zu deinem Kind „Nein!“ zu sagen, sondern zum Kindergartenvorstand, der dich bittet einen Kuchen für das Sommerfest zu backen.

Hab Verständnis mit dir und mit deiner Situation. Es ist vollkommen okay, um Hilfe zu bitten. Ja es ist sogar ein Zeichen von Stärke! Sei du es dir wert. Deine Zeit ist kostbar und Zeit nur für dich ist ein wahrer Goldschatz. Auch wenn das manchmal heißt loslassen zu lernen. (Siehe mein Artikel Mamasein zwischen Multitasking und Achtsamkeit „“ Loslassen). Vielleicht kannst du dir ein Mütterteam organisieren. Mach es, weil du dich liebst und weil du weißt, dass es dir gut tut.

Warum dich Selbstliebe stark macht

Die Beschäftigung mit dem Thema Selbstliebe kann dir große Kraft für deinen Alltag geben. Du bist dann irgendwann gar nicht mehr darauf angewiesen, dass andere dich loben oder lieben. Das heißt, du bist auch nicht mehr abhängig davon, dass jemand dich als „gute Mutter“ bezeichnet. Du spürst einen tiefen Frieden in und mit dir selbst. Du weißt und fühlst es einfach:

Du bist genug und genau richtig! Und du bist ein Geschenk für diese Welt!

Es gibt zahlreiche gute Bücher (oder Hörbücher, falls du nicht zum Lesen kommst! ;-)) zum Thema Selbstliebe. Aber natürlich auch Blogartikel, Seminare oder ganze Fortbildungen.

Ich hoffe ich konnte dich inspirieren, dich auf den Weg zu machen, für mehr Selbstliebe und eine erfülltere Mutterschaft!

Teilnehmerinnen der Muttertagsaktion:

Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Muttertagsaktion „Du bist ein Geschenk für die Welt!“ , die von folgenden Müttern ins Leben gerufen wurde (mit Verlinkung zu den entsprechenden Websiten):
Janina, Marianne Rott, Jessica VerfürthDaniela KosterSabine MachowskiOlga Homering, Heike Spatz, Friederike RainerTina PluggeIrina Danese und mir.

Weitere Artikel zur Aktion:

Als Mutter mit Leichtigkeit für die gesunde Ernährung der Familie sorgen von Irina Danese.

Werde die beste Mama für dein Inneres Kind von Olga Homering.

Alles Gute zum Muttertag „“ oder sollte nicht jeder Tag ein besonderer Tag sein von Sabine Machowski.

Selbstliebe als Schlüssel einer erfüllten Mutterschaft
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2 Kommentare zu „Selbstliebe als Schlüssel einer erfüllten Mutterschaft

  • 2019-05-15 um 08:21 Uhr
    Permalink

    Liebe Sophie,
    Danke für den tollen Artikel! Ich mag deine Sicht auf das Muttersein: unkonventionell und Mut machend.
    Segensreich, deine Arbeit! Ich wünsche dir von Herzen viel Freude und Erfolg auf allen Ebenen.
    Heike

    Antworten
    • 2019-05-15 um 21:34 Uhr
      Permalink

      Liebe Heike, vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Freut mich, dass ich dich inspirieren darf! 🙂
      Liebe Grüße Sophie

      Antworten

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